Jeder Ort, an dem wir ein Projekt starten, hat etwas Besonderes an sich. Das gilt auch für Ketumbene. Wenn man die Hauptstraße von Longido verlässt und in westlicher Richtung auf eine Rough Road (wilde Straße) einbiegt, befindet man sich auf dem Weg dorthin. Unterwegs sieht man wilde Tiere durch den trockenen Staub ziehen und je weiter man vorankommt, desto heißer wird es, als würde man sich einem Glutofen nähern. Was man zu diesem Zeitpunkt vielleicht noch nicht weiß, man wandelt hier auf den Spuren David Livingstones, des wohl bekanntesten Afrika-Missionars des 19. Jhdt. Er nahm damals denselben Weg vom Lake Natron zum Serengeti-Nationalpark.

In Ketumbene angekommen, kann man eine Pause machen, doch hier ist es sehr heiß. Es gibt kaum Grün, kaum Wasser, kaum Leben. Manchmal fällt zwei Jahre lang kein Regen.
Wenn man die Menschen dort fragt, ob sie nicht an einen schöneren, lebensfreundlicheren Ort gehen wollen, sagen sie: „Nein, wir bleiben hier. Wir lieben diese Gegend.“

Immerhin hat Ketumbene eine Wasserquelle unweit des Dorfes. Das ist genug für Mensch und Tier. Was die Tiere fressen- wer weiß. Sie legen oft große Strecken zurück, um etwas Essbares zu finden.

Die Menschen dort sind aber dennoch sehr aktiv. Sie haben schon eine Schule gestartet- unter einem Baum. Sie finden jemanden, der ein wenig Masai oder Suaheli sprechen kann und der ein wenig lesen und schreiben kann und versammeln sich dann, um zu lernen. Ein Dach wäre ihnen schon genug.

Im umliegenden Gebiet gibt es auch staatliche Schulen, aber zu weit entfernt, als dass die Kinder dort hinlaufen könnten und so haben wir dort zwei kleine Schulen mit je 30-40 Kindern errichtet.

Eine hübsche kleine Kapelle, nebst einer soliden Wasserleitung stehen mittlerweile auch und tragen zur lebensfrohen Gemeinschaft in Ketumbene bei.